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Einflussfaktoren der Regeneration von Waldbrandhängen in den Nördlichen Kalkalpen
Historische Waldbrände im 19. und 20. Jahrhundert in den Kalkalpen Bayerns und Nordtirols hatten verheerende Auswirkungen auf die Vegetation. An vielen Standorten wurde die ursprüngliche Strauchvegetation in der subalpinen Zone vollständig zerstört und durch spärliche alpine Grasvegetation oder sogar durch nackten Fels oder Schutt ersetzt. Überraschenderweise zeigen viele der Standorte auch ca. 50-100 Jahre nach den jeweiligen Bränden keinerlei Regeneration ("arrested succession"), während andere Hänge Anzeichen für eine kontinuierliche Erholung aufweisen. Die Gründe für diese divergierende Entwicklung sind weitgehend unbekannt.
Die übergeordnete Forschungsfrage lautet: Welche Parameter bestimmen die Regeneration oder Nicht-Regeneration der Hänge? Diese Frage wird in einer Kooperation zwischen Geomorphologie, Störungsökologie und Bodenkunde bearbeitet. Wir testen die folgenden Hypothesen: (1) Ein ungünstiges Mikroklima (hohe Strahlung und niedrige Luftfeuchtigkeit an südlich ausgerichteten Hängen) verlangsamt oder verhindert die Regeneration; (2) topografische Parameter ("sichere Standorte" unterschiedlicher Größenordnung) bestimmen die Muster der Vegetationssukzession; (3) der Verlust an organischer Substanz im Boden während der Brände hinterließ dünne (oder gar keine) Böden, die nicht genügend Feuchtigkeit speichern können; (4) die Nährstoffspeicherung ist ungünstig.
Projektleitung:
- Oliver Sass (UBT - Geomorphologie)
- Anke Jentsch (UBT - Störungsökologie)
- Johanna Pausch (UBT - Agrarökologie)
Anschubfinanzierung: BayCEER "Stepping Stones"