Forschungsfelder
Wir untersuchen Verwitterungsprozesse sowohl an Felswänden als auch an Kulturdenkmälern in Naturstein. Der an Felswänden entstehende Steinschlag ist eine Naturgefahr für Mensch und Infrastruktur; an Gebäuden und Felskunststätten verursacht die Verwitterung erhebliche finanzielle Schäden und den Verlust von Kulturgut. Unser methodischer Schwerpunkt ist dabei die Untersuchung von Temperatur und Gesteinsfeuchte mit einer vielfältigen Sensorik (u.a elektrische Leitfähigkeit, Infrarot-Thermographie, oberflächennahe Geophysik). Daneben kommen Extensometer und ein Gesteinslabor mit Klimakammer zum Einsatz.
Die Verwitterung ist der Ausgangspunkt von geomorphologischen Massenverlagerungen. Hangprozesse reichen von kleinräumigen Steinschlägen bis hin zu großflächigen Felsstürzen, und von langsamen Solifluktionsprozessen bis hin zu raschen Murabgängen. Wir nutzen geophysikalische Techniken (Geoelektrik, Refraktionsseismik, Bodenradar) zur Überwachung von Kontrollfaktoren (z.B. Rissbildung, Permafrost) und verwenden Fernerkundungstechniken (terrestrisches Laserscanning, Structure-from-Motion) zur Quantifizierung von Hangbewegungen.
Wir untersuchen Sedimentbudgets von alpinen und außeralpinen Einzugsgebieten, indem wir Sedimentquellen, -transport und -senken quantifizieren. Unsere häufig verwendeten Methoden sind auch hier die oberflächennahe Geophysik, multitemporale Oberflächenmodelle aus Laserscans und Luftaufnahmen, sowie Sensoren zur Erfassung des Schwebfracht- und Geschiebetransports.
Der Mensch ist seit Jahrtausenden ein wichtiger Akteur im Erdsystem und die Auswirkungen menschlichen Handelns auf die Prozesse an der Erdoberfläche nehmen exponentiell zu. Daher sind wir sind bestrebt, über den Horizont der Geomorphologie hinauszuschauen. Bei Fragen der Landschaftsentwicklung, der Landnutzungsstrategien oder der Bewältigung von Naturgefahren suchen wir aktiv nach interdisziplinären Kooperationen und Ansätzen zur integrativen Geographie.